Wohnen im Alter – und in der DachGeno?

Die Frage, welches Wohnen zum letzten Lebensabschnitt passt, stellen sich viele Menschen irgendwann einmal. Auf der von der Sozialraumorientierung Usinger Land organisierten alternativen Wohnmesse, auf der wir uns einen Nachmittag lang mit einem Stand präsentiert haben, wurde diese Frage gleich mehrfach an die DachGeno herangetragen. Bei Kaffee und Kuchen ging es um den Wunsch nach mehr Gemeinschaftsräumen, das Bedürfnis nach für Rentner:innen bezahlbarem Wohnraum in der Region und das Finanzierungskonzept der DachGeno.

Das große Interesse am Thema Wohnen im Alter ist kein Zufall. Die Hälfte der Bewohner:innen des Hochtaunuskreises ist über 45 Jahre, womit der Kreis zu den eher älteren Gegenden im Rhein-Main-Gebiet zählt (Regionalstatistik 2024). Dass der demografische Wandel die Gesellschaft vor Herausforderungen stellt, auch was das Wohnen angeht, gilt inzwischen als Gemeinplatz. Je mehr Menschen in ein hohes Alter kommen, desto mehr steigt der Bedarf an entsprechendem Wohnraum. Das heißt an Wohnraum, der ein würdevolles Älterwerden ermöglicht: barriefrei, auch mit einer kleinen Rente erschwinglich, mit Raum für (professionelle) Pflege und wenn möglich in der altbekannten Nachbarschaft.

Dabei wird zunehmend den gemeinschaftlichen Wohnformen ein großes Potential beigemessen. Viele wünschen sich gerade im Alter mehr Gemeinschaftlichkeit im unmittelbaren Wohnumfeld, mehr Austausch und bessere Möglichkeiten für gegenseitige Unterstützung im Alltag. Ob Mehrgenerationenwohnen, Etagen-WGs oder Hausgemeinschaften mit Gemeinschaftsfläche – die Vielfalt lässt viel Spielraum für individuelle Wohnwünsche. Wir finden, dass gerade genossenschaftliche Modelle des Zusammenwohnens gute Lösungen bieten können, um lange selbstbestimmt wohnen zu können.

Aber wie können die Bedürfnisse von mobilitätseingeschränkten Menschen in der Bestandsentwicklung angemessen berücksichtigt werden? Wie kann die DachGeno – bisher ja noch eine Genossenschaft in den Kinderschuhen – ihre Projekte so gestalten und gestaltbar halten, dass die Bewohner:innen ihr lebenslanges Wohnrecht ausüben können und wollen? Ein verstärktes Bewusstsein für diese Fragen und die Relevanz des Themas hat die DachGeno jedenfalls aus den Gesprächen in Usingen mitgenommen. Wir freuen uns aufs nächste Mal – in der Zwischenzeit reifen schonmal die Ideen.

Unsere Mitglieder Hannah und Hans-Jörg auf der alternativen Wohnmesse Usingen im April 24